Jessica und die Odenwaldbande
Leseprobe


Als Jessica am nächsten Tag sich wieder auf den Weg nach Heidelberg machte, erschien es ihr, als habe sie den gestrigen Abend nur geträumt. Sie war zwar daran gewöhnt, dass der Alkohol stark enthemmen kann, was man am besten wahrnehmen kann, wenn man selbst kaum Alkohol zu sich genommen hat, aber was da Joana ihr gestanden hatte, das war einfach unglaublich.

Als sie dann im Juristischen Seminar angekommen war, gerieten dann doch diese Gedanken wieder aus ihrem Fokus, aber im Laufe des Tages erreichte sie dann eine WhatsApp-Nachricht von Joana, dass sie sich nochmals mit ihr treffen wollte. Unter der Maßgabe, dass sie sich alleine treffen sollten, sagte sie dann zu.

Tatsächlich trafen sie sich dann am Nachmittag in der Innenstadt. Es wurde recht bald klar, dass Joana sich nochmals bei Jessica versichern wollte, dass diese ihre Beichte vom Vorabend für sich behalten solle, was Jessica nochmals gerne zusagte. „Du kommst mir vor, als wenn Du Dich in einem Dauerrausch befindest“, eröffnete sie ihr dann. „Ich habe noch nichts getrunken“, beteuerte Joana. „Das meine ich nicht, Du bist berauscht von dem Typen, den Du kaum kennst“, erläuterte Jessica, was sie damit meinte. „Er fährt ein dickes Auto, hat vermutlich eine tolle Wohnung und wirft mit 100-Euro-Scheinen nur so um sich, da kann ich verstehen, dass Du ihn toll findest, aber hast Du Dich mal gefragt, was wirklich hinter dem Typen steckt?“

Selbstverständlich wusste das Joana nicht, aber sie wollte es weder zugeben noch begreifen. „Er ist Event-Manager und hat es geschafft, in der großen Liga zu spielen“, verteidigte sie sich. „Er ist gerade dabei, ein großes Event mit einem Teenie-Star zu organisieren, da wird locker eine halbe Million umgesetzt.“

„Und das weißt Du sicher?“, fragte Jessica nach. „Ich war doch mit ihm in Frankfurt und wir haben zusammen die große Halle besichtigt, die er dazu mieten will.“ – „Und, hat er sie schon gemietet?“ – „Nein, offenbar hat der Verantwortliche von der Stadtverwaltung den Termin verpennt“, erklärte Joana. „Vielleicht“, antwortete ihr Jessica. „Vielleicht war es aber nur ein großer Bluff, um Dir zu imponieren?“, fügte sie dann an. „Das kann ich nicht glauben“, meinte Joana. „Und wann habt ihr zum ersten Mal über Sex gesprochen?“, fragte Jessica hartnäckig nach. „Auf der Heimfahrt“, musste Joana etwas kleinlaut zugeben.

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