Jessica und die Odenwaldbande
Leseprobe
Wir befinden uns am Anfang der Geschichte in einem kleinen Dorf in Süddeutschland, genauer gesagt im Odenwald. Man stelle sich dieses kleine Dorf mit etwa 500 bis 600 Einwohnern so vor, dass sich dort „Fuchs und Hase gute Nacht sagen“, wie die Redensart so schön zum Ausdruck bringt. Da es außer der Forst- und Landwirtschaft recht wenig Arbeitsplätze hier gibt und der Weg zur Kreisstadt fast 20 Kilometer beträgt, sind im Laufe der Jahre neben den Bauern vor allem die Älteren geblieben, während es zunehmend die jungen Leute in die Nähe der Kreisstadt gezogen hat.

Sicherlich hat das Dorf seinen Charme und ist eigentlich ideal für Menschen, die Urlaub machen und dabei ihre Ruhe haben wollen. Wer jedoch das ganze Jahr hier lebt, für den ist es einfach zuviel Ruhe, sprich: Es ist hier einfach nichts los. Die meisten Fahrzeuge, die das Dorf erreichen, fahren auf der Hauptstraße einfach durch. Einen Supermarkt gibt es hier nicht, auch dafür muss man weit fahren. Das letzte Ladengeschäft hatte schon vor Jahrzehnten geschlossen. Was sich in all den Jahren gehalten hat, das waren die Tankstelle am Ortsausgang und daneben, keine 100 Meter entfernt, eine kleine Kneipe, den „Ochsen“. Die beiden Einrichtungen hatten im Laufe der Jahre die Versorgung der Bevölkerung übernommen.

Die Tankstelle konnte sich zum einen deshalb halten, weil vor allem die Bauern für ihre Fahrzeuge Diesel brauchen und so mancher, der eine Sonntagstour durch den Odenwald macht, hält hier zum Tanken schon mal an. Nachdem die Tankstelle einen Generationswechsel erfahren hatte, bauten die neuen Besitzer einen Teil der angrenzenden Werkstatt zu einem kleinen Ladengeschäft um, wo man neben Getränken auch das notwendigste zum Leben bekam. Sicherlich war die Auswahl

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